Journalisten jagen die deutsche Sprache durch den »Integrationsdschungel«
Markus Mähler
Weichgespülte Worte braucht das Land. Flüchtlingsstrom oder Flüchtlingswelle – das klingt für die Neuen deutschen Medienmacher zu sehr nach Flutkatastrophe. Dieser Journalisten-Verein pflanzt deshalb verharmlosende Worte in die Köpfe seiner Mitjournalisten. Aus Armutszuwanderern werden »Arbeitszuwanderer«, aus Asylanten»Schutzsuchende« – Asylkritiker sind aber gleich »Rechtsextreme«. Der Dschihad wird verharmlost und aggressive Fundamentalisten gehen als »traditionell gläubige Muslime«durch. Ehrenmorde, Ausländerkriminalität, Clans und Blutrache sind ganz tabu. Das ist kein Witz: Solche Sprachregeln werden bereits umgesetzt.

»Besser Deutsch mit Sprachbotschafterin Jilet Ayse, Kollegas!« Wer Goethe verehrt und Schiller liebt, sollte den Video-Clip der Migranten-Cindy aus Marzahn lieber gar nicht erst öffnen. Trotzdem wird dieses Machwerk auf alle Medienprofis im Land losgelassen. Die sollen die deutsche Sprache hüten, sind aber selbst verunsichert: Wie sagt man das jetzt eigentlich? Klare Worte gelten im Flüchtlingschaos als politisch inkorrekt. Was früher harmlos war, ist jetzt schon Hetze.
Den Profis wird auf die Sprünge geholfen. Jetzt werden neue Worte verteilt wie Beruhigungspillen für das Volk. Diese wöchentliche Deutschnachhilfe gibt ausgerechnet eine Komikerin namens Idil Baydar, die sich hinter der Migranten-Cindy verbirgt:
Der »Biodeutsche« ist schon wieder verboten
»Liebe Journalistin, lieber Journalist. Willst auch du mal alles richtig machen? Wir helfen gerne. Mit Jilet Ayse durch den Integrationsdschungel unserer schönen deutschen Sprache.«
Sie erklärt gleich in der ersten Folge Deutschlands Journalisten, wie man jetzt Deutsche ohne Migrationshintergrund nennt: »Standarddeutsche«.
Klingt schwach, doch leider waren die bösen Rassisten wieder schneller und haben den Begriff»Biodeutscher« schon infiziert. Wie der Wurm den Apfel. Gerade das wäre doch die Steilvorlage für eine Satire gewesen. Wer das nicht teilt, kann wenigstens noch darüber schmunzeln. So etwas gibt es aber nicht. Lieber kalauert sich die selbst ernannte Deutschlehrerin Ayse durch ein deutsch-türkisches Milieu, was nicht nur spracharm ist. Sie zieht sich eigentlich selber durch den Kakao.
Wer hinter dem Verein und der neuen Sprach-Diktatur steht
Die Macher meinen es mit ihren fürchterlichen Videos für Journalisten trotzdem ernst: Der VereinNeue deutsche Medienmacher bezahlt den Nicht-Spaß und will damit das »Wording« in den
deutschen Redaktionen korrigieren. Also welche Worte ab sofort verboten sind und was man jetzt stattdessen noch sagen darf.

Gefördert wird der Journalisten-Verein vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, von der Amadeu-Antonio-Stiftung, dem August-Bebel-Institut und der Heinrich-Böll-Stiftung. Das ist ein sehr starker links-grüner Einschlag. Die über 600 Mitglieder lesen sich wie ein Who-is-Who der nicht-»standarddeutschen« Journalisten im Land. Darunter wohl die Bekanntesten: Dunja Hayali, Moderatorin des heute journal, oder die Journalistin Hatice Akyün.
Eine Anleitung zum Verschleiern von Tatsachen
Und was macht dieser Verein, bevor er Videos produziert, die die Welt nicht braucht? Er hat zuerst ein Glossar aufgestellt – eine Art Schreibanleitung für Journalisten, damit sie endlich das Richtige »transportieren und kommunizieren«, meint Konstantina Vassiliou-Enz, die Geschäftsführerin der Neuen deutschen Medienmacher.
Dieses Glossar hilft aber keinem Journalisten, der in der Flüchtlingskrise nach den richtigen Worten sucht. Das Machwerk verleitet eher zum Verschleiern von Tatsachen. Ab sofort nehmen nicht mehr Deutsche Flüchtlinge auf, wir leben schon in der »multikulturellen Aufnahmegesellschaft«.Armutszuwanderer vom Balkan sollen in »Arbeitszuwanderer« umgetauft werden, weil Deutschland von ihnen profitiert. Aus Asylanten werden »Schutzsuchende«. Diese Opferrolle hat einen schönen Effekt. Sie weckt bei den Deutschen einen Mitleidsreflex. Damit verschweigt der Journalisten-Vereinaber die ganze, unbequeme Wahrheit und macht es sich genau so einfach wie ein Lutz Bachmann von PEGIDA. Der sieht in Flüchtlingen bloß »Invasoren«.
Mitleid mit Flüchtlingen, keine Gnade für Asylkritiker
Besonders dreist: Der Verein fordert zwar maximale Rücksichtnahme bei Flüchtlingen, kennt aber bei Asylkritikern weder Verständnis noch Gnade. Sie sollen schonungslos als »Rechtsextreme«diffamiert werden. Ausländerkriminalität gibt es übrigens überhaupt nicht mehr, sie wird »allgemein unter Kriminalität eingeordnet«. Das Wort »Blutrache« soll auch aus den Medienberichten getilgt werden. Die Floskel »Verwandtschaft«verharmlost den Clan.
Der Ehrenmord ist nur noch eine »Beziehungstat«. Das Hassverbrechen wirkt viel harmloser, wenn es bloß eine »gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit« ist. Auch illegale Migranten gibt es nicht mehr, sie heißen »papierlose Migranten«. Integrationsverweigerer werden zum Hirngespinst der Deutschen erklärt, zu einer »diffusen Vorstellung«. Geht die Integration schief, war immer der
»Mangel an Chancengleichheit« schuld. Auch das Wort »Parallelgesellschaft« soll sich auflösen.

Ist das bereits eine Gehirnwäsche für Journalisten?
Dieser Irrsinn treibt aber noch seltsamere Blüten: Journalisten sollen sogar Fakten verschweigen. Spricht ein Gesuchter mit türkischem Akzent, schreiben sie besser:»Spricht Deutsch mit Akzent.« Welcher es dann ist, darüber darf dann das Publikum rätseln. Sogar am »Deutsch-Türken« stören sich die Neuen deutschen Medienmacher. Das Deutsche soll bitte hinten anstehen. Also lieber »Turko-Deutsche«.
Mehr als skurril wird es aber, wenn das Glossar den Begriff »Dschihad« regelt. Noch mehr Verharmlosung geht nicht. »Dschihad« sei bloß die Anstrengung, die Mühe oder der»innere Auftrag« beim Kampf gegen »das Böse im Herzen«.Noch schlimmer: »Der kleine oder äußere Dschihad hingegen besteht in jeder Form der zulässigen Verteidigung von Muslimen.« Das überschreitet wirklich die Grenzen der Gehirnwäsche von Journalisten: Der Dschihad sei vorgeschrieben, »solange muslimische Gebiete unter Besetzung sind oder Ungläubige gegen Muslime kämpfen«.
Fundamentalisten und Islamisten sind doch ganz harmlos
Der Dschihad provoziert religiös motivierten Massenmord und steht übrigens im krassen Gegensatz zum deutschen Grundgesetz, zur Aufklärung, zur Menschenwürde und zum säkularen Charakter dieses Staates. Das wird hier vergessen. Trotzdem sollen deutsche Journalisten den Dschihad für ihr Publikum derart verharmlosen? Dort schlägt man höchstens die Hände entsetzt über dem Kopfzusammen. Genauso wahnsinnig klingt die Empfehlung, dass aggressive Fundamentalisten plötzlich nur noch»traditionell gläubige Muslime« sind, oder das sich Islamisten hinter dem Begriff»Terrorverdächtige« verstecken dürfen.
Die wie aus der Zeit gefallenen, vollverschleierten Kopftuchträgerinnen sind bloß noch »praktizierende Musliminnen«.Die Islamkritik bekommt einen pathologischen Anstrich verpasst: Es soll lieber von »Islamophobie« geschrieben werden. Damit sind wieder mal die ängstlichen Deutschen das Problem. Die Überfremdung ist bloß noch eine »völkisch-nationalistische Vorstellung«. Auf der anderen Seite wird aber der religiösen Scharia in Deutschland ein Schattendasein zugebilligt – als »verfassungskonformes, alternatives Scharia-Konzept«. Dabei ist das religiöse Gesetz des Islam in weiten Teilen nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Hier prallen zwei Rechtssysteme aufeinander.
Wird hier ein Angriff auf die Verfassung subventioniert?
Allein die Masse an Verharmlosungen und Verdrehungen sollte den Geldgebern des Vereins zu denken geben. Was finanzieren sie hier eigentlich? Und ist das nicht schon ein Abgesang auf die Verfassung? Wer bereits gegen eine grenzenlose Willkommenskultur im Land ist, fühlt sich durch so etwas wieder bestätigt: Die Deutschen passen sich an und auch das Deutsche soll dabei mitmachen. Nebenbei wird auch eine Scharia light importiert, anstatt eine klare Grenze zu ziehen: Religion und Staat sind in Deutschland getrennt und niemals wieder wird es hier ein Gesetz im Namen Gottes oder Allahs geben.
Der Verein der Neuen deutschen Medienmacher ist übrigens keine zahnlose Randerscheinung in der deutschen Medienlandschaft. Die Deutsche Presseagentur (dpa) setzt bereits ähnlicheSprachregeln seit dem August um und versorgt damit Tausende Redaktionen in Deutschland.
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