Hat Merkel Deutschlands Interessen für den Posten des UN-Generalsekretärs verkauft?
Stefan Schubert
Im politischen Berlin pfeifen es die Spatzen immer lauter von den Dächern, Angela Merkel scheut in Zeiten massiver Umfrageeinbußen vor einer erneuten Kanzlerkandidatur 2017 zurück. Ihr größtes Trauma, vertraute sie ihrem engsten Kreis an, wäre abgewählt und zum Rücktritt gezwungen zu werden, also demokratische Regeln zu befolgen. Ihre hastige Wandlung von der kaltherzigen Kanzlerin zur gefühlsgeleiteten Hippie-Mutti in der Flüchtlingskrise erscheint so in einem völlig anderen Licht. Ist die katastrophale merkelsche Willkommenskultur Teil einer bereits angelaufenen Kampagne, um sich auf den prestigeträchtigen Thron der Weltregierung am New Yorker East River zu hieven?

Die machtversessene Pfarrerstochter aus der Uckermark kann man sich mit ihren 61-Jahren nur schwerlich als Politikrentnerin vorstellen. Und dass, obwohl sie bereits seit ihrem Amtsantritt völlig motivationslos wirkt, Deutschlands Zukunft entscheidend prägen zu wollen. Es existiert keinerlei Plan, keine Vision von Deutschland 2020 oder gar 2030 und das in wahrlich stürmischen Zeiten. Merkel verwaltet nur noch ihre eigene Macht und wirkt immer mehr wie eine Queen Mum aus Berlin-Mitte.
Bis auf das außer Kraft setzen Europäischer Verträge wie Dublin, Schengen und dem deutschen Asylrecht, wird im Rückblick auf Merkels Kanzlerschaft nichts bleiben.
»Adenauers Westbindung, Erhards ökonomischer Kompass, Brandts Ostpolitik, Kohls Wille zur Einheit oder Gerhard Schröders Entschlossenheit bei der Agenda 2010 waren wichtige Wegmarken. Aber was bleibt von Angela Merkel außer gemütlicher Langeweile und gleichzeitig eine Zerstörung wichtiger Grundlagen?«
Zehn Jahre Kanzlerschaft und einzig 336 Milliarden für Banken und ein unbeherrschbares Flüchtlingschaos wird von der, laut US-Magazin Forbes, »mächtigsten Frau der Welt«, im Gedächtnis bleiben. Dürftig. Das Ausmaß der unkontrollierten Masseneinwanderung wird Deutschland hingegen andauernd und gravierend verändern. Nicht zum Positiven.
Erst im Frühjahr hat sich die Kampagne Woman Secretary General (WomanSG) gegründet. Ihr einziges Ziel liegt darin, eine Frau als Nachfolgerin von Ban Ki Moon (71) durchzusetzen. Wie praktisch, dass dessen Amtszeit zum 31. Dezember 2016 endet. Die WomanSG betreibt bereits weltweit Lobbyarbeit und arbeitet mit einer Liste geeigneter Kandidatinnen. Ihr bekanntester Vorschlag: Angela Merkel.
Mitten in der Flüchtlingskrise reiste sie mit dem halben Kabinett zur brasilianischen Staatspräsidentin Dilma Rousseff, der wichtigsten Frau Südamerikas, mit der achtgrößten Volkswirtschaft im Rücken. Natürlich unterstützt Brasilien auch Merkels Bemühungen eines dauerhaften Sitzes im UN-Sicherheitsrat.
Doch damit waren die Reisetätigkeiten Merkels jüngster Zeit noch nicht beendet. Sie reiste dieser Tage eigens zum Nachhaltigkeitsgipfel der UNO in New York und ließ sich dort als Flüchtlings-Mutti feiern und nahm genüsslich Huldigungen von Wirtschafts- wie
Staatslenkern entgegen,während Europa in ihrem mitverursachten Chaos versinkt.

Vor der Weltgemeinschaft wird sie, anders als gegenwärtig in Deutschland, für jede noch so Platitude begeistert beklatscht:
»Wir können die Welt zum Besseren verändern!« und »Wir müssen jetzt beginnen zu arbeiten. Es gibt viele Kapazitäten, viele Initiativen und viel guten Willen auf der Welt.«
Sozialromantische Phrasen, die auch aus jedem Tagebuch einer 16-Jährigen stammen könnten, lösen am East River Jubelstürme aus. Vor einiger Zeit wurde Kolumbien vorgeschickt, eine Petition zu verbreiten, in der eine Frau an der Spitze der UNO gefordert wird. Bereits jetzt haben 40 Staaten unterzeichnet.

Jegliche Kritik fasst Merkel mittlerweile als Majestätsbeleidigung auf, die sie dünnheutig und genervt abblockt. Auf der Fraktionssitzung der Union zur Flüchtlingskrise bügelte sie kritische Nachfragen zu ihrem einsamen Befehl, Dublin II außer Kraft zu setzen und die Grenzen zu öffnen, barsch ab: »Ist mir egal, ob ich schuld am Zustrom der Flüchtlinge bin. Nun sind sie halt da.«Zitatende.
Und auch öffentlich kapselt sie sich von den Menschen im Lande immer deutlicher ab. Mitte September, auf einer Pressekonferenz in Berlin, erdreistete sich doch wirklich ein Journalist, auf die Folgen ihrer Flüchtlings-Entscheidungen hinzuweisen. Ihre Majestät reagierte empört:
»Ich muss ganz ehrlich sagen: Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen – dann ist das nicht mein Land.«
Während die Politikfunktionäre auf ein sechsstelliges Jahresgehalt, feudale Pensionsansprüche, schusssichere Fenster, gepanzerte Limousine und einen 24-stündigen Personenschutz durch das BKA zurückgreifen können, sind 90 Prozent der Bevölkerung hingegen den Auswirkungen ihres
Agierens nahezu schutzlos ausgeliefert.

Dies ist ja auch das nervige an dem gesamten Talkshow-Betrieb der GEZ-Sender, die dort dauer-schwatzenden Politik- und Verbandsvertreter haben mit den Realitäten im Lande nichts mehr gemein.
Die Medien-Kanzlerin nutzt jegliche berechtigte Kritik, um sich als Opfer eines Landes zu stilisieren, wo angeblich deren Bürger für ihre Humanität nicht offen genug wären. Deutlicher kann man sich von dem eigenen Volk nicht distanzieren. Für Merkels Bemühungen auf den Posten des UN-Generalsekretärs existiert im politischen Berlin bereits ein eigener Codename, der nicht mit Spott spart: Ban Ki Mutti.
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