Russland als Partner gegen den Terror: Europäer vor einer Richtungsentscheidung
Markus Gärtner
Hillary Clinton wiederholt in einer Fernsehdebatte in den USA als Präsidentschafts-Bewerberin das Mantra, dass China und Russland »militärische Herausforderer« der USA seien. Während die Elite in Washington weiter die Konfrontation mit Chinesen und Russen schürt, wächst jedoch in Europa die Erkenntnis, dass nur MIT Russland ein stabilerer Naher Osten und ein effektiver Kampf gegen den Islamischen Staat geführt werden kann. Europa steht vor einer schwierigen, aber wichtigen Grundsatzentscheidung.

Die ersten Zeichen, dass sich die Europäer von den USA vielleicht nicht länger in einen Kalten Krieg gegen Russland ziehen lassen, sondern umdenken, kommen aus Paris und London.
Der britische Premier David Cameron denkt nicht nur über Angriffe gegen den IS nach, er will dem Vernehmen nach auch Russland mit ins Boot holen.
Während die USA lange keine Fortschritte im Kampf gegen den IS erzielten, verbucht Russlands Luftwaffe binnen weniger Woche entscheidende Erfolge gegen die Terrormiliz, die bei ihren Anschlägen in Paris ganz bewusst auch auf Deutschland zielte, weil wohl Selbstmordanschläge im Fußballstadion geplant waren.
Dass Russland nicht als Gegner gesehen werden soll, den man mit Sanktionen überzieht, sondern als möglicher Verbündeter gegen eine Bedrohung, die sich gegen die ganze westliche Zivilisation richtet, das hat offenbar auch der französische Ex-Präsident Nicolas Sarkozy verstanden.
Er rief an diesem Wochenende Francois Hollande zu einer Zusammenarbeit mit Russland gegen den IS auf.
Die Europäer haben sich von den USA in einen Konflikt mit Russland in der Ukraine und in Form von Sanktionen drängen lassen. Jetzt müssen sie Farbe bekennen. Russland kann nicht länger als Gegner behandelt werden.
Das ist eine der ersten grundsätzlichen Entscheidungen, die Europa jetzt im Kampf gegen den Terror jetzt treffen muss. Dabei muss auch das Verhältnis zu den USA auf den Prüfstand.
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